Ausgerechnet Bananen
1923 wurde am Broadway die Show „Runnin‘ Wild“ des Komponisten James P. Johnson aufgeführt, drunter ein Jazz-Song „The Charleston“. Dieser Song war in den USA während des gesamten Jahrzehnts beliebt und gab dem Tanz seinen Namen. Der Charleston erreichte 1926/27 seinen Höhepunkt und wurde weltweit getanzt. Nach Europa kam der Tanz durch Josefine Baker. Im Nelson Theater am Kurfürstendamm in Berlin zeigte Baker im Januar 1926 ihre Revue „Ausgerechnet Bananen“, in der sie nur mit einem Bananenröckchen begleitet den Charleston tanzte und diesen auch hierzulande berühmt machte.
Da der Charleston, anders als die bisher gängigen Tänze, alleine getanzt werden kann, galt er als Symbol für die selbstbewusste, emanzipierte Dame der „Roaring Twenties“, die in ihren Flapper-Kleidern die damaligen Tanzpartys prägten.
Autorin: Ruth Arndt-Hoerder