Die goldenen Zwanziger

Modetrends der 1920er Jahre

Die 1920er gelten als das Jahrzehnt des Aufbruchs und werden auch heute noch die „Goldenen Zwanziger“ oder „Roaring Twenties“ genannt. Die Mode änderte sich zu Beginn der 20er Jahre von den strengen Idealen der „femininen“ Frau des Viktorianischen Zeitalters und der Belle Epoque zum Spiegelbild einer modernen Frau.

Durch den 1. Weltkrieg ersetzten mehr und mehr Frauen die Männer in der Arbeitswelt. 1919 haben Frauen in Deutschland auch endlich das Wahlrecht erlangt und erhielten durch den Artikel 109 in der Weimarer Reichsverfassung grundsätzlich die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten wie Männer.  Dies wiederum war ein ganz wichtiger Meilenstein für das Frauenstudium. In Köln wurden mit Wiedereröffnung der Universität, im Juni 1919, die ersten Frauen an der Kölner Universität immatrikuliert. Insgesamt 194 Frauen unter den 1.299 Studierenden im Gründungsjahr.

Diese neue Art der Teilhabe an Politik und Gesellschaft, spiegelte sich auch in der Mode wieder. Tagsüber, zumindest in den Städten, trugen die Frauen kürzere Kleider und gerade fallende Taillen, mit deutlich mehr Bewegungsfreiheit als noch Ende des vorherigen Jahrzehnts. Der neue Typ der berufstätigen oder studierenden Frau, die nicht verheiratet ist, sucht Freizeitvergnügungen wie Tanzpartys, Kinobesuche und Reisen. So trug die modebewusste Städterin in dieser Zeit, abends die berühmten Flapperkleider, die ganz besonders das neue Ideal der eher androgynen Frau unterstrichen, ebenso wie das Tragen von Hosen. Berühmtes Beispiel war Marlene Dietrich, nach der die bis heute beliebte Marlene-Hose benannt wurde.

Autorin: Ruth Arndt-Hoerder

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