40 Jahre – 14 qm – 4 Etagen

Das Uni-Center

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit eröffnete der Kölner Architekt Prof. Werner Ingendaay 1973 eines der größten Wohnhäuser Europas – das Uni-Center. In zwei der drei Türmen entstanden Eigentumswohnungen, der ganze Turm I ist für Studierende reserviert. Hier vermietet das Kölner Studierendenwerk 378 möblierte Apartments, kleine mit 14 qm und größere mit 24 qm Wohnfläche. Einer der Erstbezieher ist der ehemalige Mathematikstudent Karl-Heinz Finger, für den das Uni-Center in seinem Apartment 13.22 ein echtes Abenteuer war. Mal bekam er Besuch vom BKA, mal testete er seine Fähigkeiten als Freikletterer im 13. Stock oder seine Sitzausdauer beim Gebrauch des Etagentelefons, das auf einem Hocker im Flur stand. 

Jetzt im Jubiläumsjahr können Sonja Kettelgerdes, die Leiterin des Gebäudemanagements des Kölner Studierendenwerks, und ihr Team tief durchatmen. Denn: Im Sommer 2022 werden nach vierjähriger Schadstoff-Sanierungsphase im bewohnten Turm I alle 378 Apartments frisch saniert und mit neuen Möbeln ausgestattet sein. Damit das gelingt, werden sukzessive vier Etagen entmietet, saniert und wieder vermietet. 

Auf die Frage, was Sonja Kettelgerdes, die für die Sanierung im Uni-Center verantwortlich ist, am meisten Spaß an ihrer Arbeit macht: Die Baustelle. Die Kommunikation mit den Firmen und Fachplanern und vor allem die Fortschritte. Es geht vielleicht auch mal zurück oder es stockt, aber letztendlich geht es voran. Dazu trägt jeder ein Stück bei. „Geht nicht!“ gibt es nicht.

Die Strategie scheint aufzugehen. Denn: Obwohl das Projekt sehr komplex und aufwendig ist, konnten Sanierungszeit- und Kostenplan bis jetzt eingehalten werden. Weiter so!

Die Apartments sehen jetzt so einladend aus, dass Kalle (Karl-Heinz Finger), der insgesamt 40 Jahre im Uni-Center wohnte, vielleicht in Versuchung kommt und sich mit einer Senioren-Studienbescheinigung noch einmal für einen Wohnheimplatz im Uni-Center bewirbt – wie wär`s, Kalle?

Autorin: Cornelia Gerecke

Fotograf*innen: Cornelia Gerecke und Martina Goyert