Beliebtes Gericht der 1950er

Hackbraten

Es gibt sie seit Jahrhunderten, die Tradition des Sonntagsbratens. Sie stammt aus einer Zeit, in der sich die meisten Familien nur einmal in der Woche Fleisch leisten konnten. Unter der Woche kamen meist nur Gemüse, Kartoffeln oder Mehlspeisen auf den Tisch, vielleicht einmal ein Eintopf mit Mettenden oder Speck. So hatte der Sonntagsbraten einerseits die Aufgabe, die Energiereserven nach einer anstrengenden Arbeitswoche wieder aufzufüllen, aber er stand auch für den sozialen Höhepunkt der Woche, das gemeinsame Familienessen.

Bis vor dem Ende des zweiten Weltkrieges servierten viele deutsche Hausfrauen am Sonntag ihren Familien einen Hasen- oder Kaninchenbraten. Durch die zahlreichen Bombardements deutscher Landstriche war der Hasenbestand nach dem 2. Weltkrieg stark reduziert, der Hase wurde unter Artenschutz gestellt und durfte nicht mehr geschossen werden.

Um nicht auf den Sonntagsbraten verzichten zu müssen, entstand der Hackbraten, auch „Falscher Hase“ genannt. Man kann ihn mit oder ohne gekochte Eier in der Mitte formen, im Ofen braten und mit einer leckeren Bratensoße, Kartoffeln und Gemüse servieren.

Wir kochen dieses Traditionsgericht am 25. April als Jubiläumsgericht für euch mit Blumenkohl in Rahmsoße und Salzkartoffeln!

Für alle, die den Hackbraten auch Zuhause kochen möchten, gibt es hier unser Rezept!

Guten Appetit!

Zutaten für 6 Personen:

  • 1 Brötchen (vom Vortag)
  • 3 Zwiebeln
  • 750 g Hackfleisch (gemischt)
  • 1 Ei
  • 1 TL Senf (mittelscharf)
  • 1 EL Petersilie (gehackt)
  • 1 Tomate
  • ½ Liter Wasser
  • 25 g Speisestärke
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Pfeffer
  • Optional: 3 Eier (hartgekocht)

Zubereitung

Brötchen in kaltem Wasser einweichen. 2 Zwiebeln abziehen und klein würfeln. Gehacktes in eine Schüssel geben, ausgedrücktes Brötchen, Zwiebelwürfel, 1 Ei, Senf und Petersilie hinzugeben, gut vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Für den Hackbraten aus der Masse mit angefeuchteten Händen einen länglichen Laib formen und in einen Bräter legen. Für den „Falschen Hasen“ die 3 gepellten, hartgekochten Eier mittig, der Länge nach auf die Hälfte der Hackmasse legen und mit der übrigen Hackmasse zudecken und auch zu einem Laib formen und in den Bräter legen. Den Bräter auf dem Rost in den Backofen schieben. Im vorgeheizten Ofen bei 200-220 Grad (Ober-/Unterhitze, Heißluft: 180–200°C) etwa 45 Minuten backen.

Sobald der Bratensatz anfängt zu bräunen, heißes Wasser hinzugießen. Den Fleischlaib ab und zu mit dem Bratensatz begießen, verdampfte Flüssigkeit nach und nach durch heißes Wasser ersetzen. Übrige Zwiebel abziehen, vierteln. Tomaten waschen, abtropfen lassen, vierteln, Stängelansatz entfernen. Zwiebel- und Tomatenviertel nach etwa 30 Minuten Garzeit zum Braten geben, fertig garen.

Den fertigen Hackbraten herausnehmen, in Scheiben schneiden, auf einer vorgewärmten Platte anrichten und warmstellen.

Den Bratensatz mit etwas Wasser loskochen, durch ein Sieb gießen, mit Wasser auffüllen, in einem Topf zum Kochen bringen. Speisestärke mit 3 Esslöffeln Wasser anrühren, zum Bratensud geben, unter Rühren aufkochen lassen. Die Sauce mit Salz und Pfeffer würzen.

Dazu schmeckt Erbsen- und Möhrengemüse oder Blumenkohl mit Rahmsoße, Kartoffeln oder Kartoffelbrei.

Autorin: Ruth Arndt-Hoerder

Foodpräsentation: Ruth Arndt-Hoerder

Fotografin: Laura Blome