Beliebtes Gericht der 1930er
Der Hering hatte, wie kein anderer Fisch in der Geschichte, eine große wirtschaftliche und politische Bedeutung. Es wurden sogar Kriege nach ihm benannt, z. B. 1426 der „Heringskrieg“ in Bernburg (Sachsen-Anhalt) oder 1570 im Schweizer Kanton Luzern.
Auch in Köln ist der Hering seit Jahrhunderten sehr beliebt und wird, besonders als Heringsstipp, als freitägliches Fischgericht zur Fastenzeit und ganzjährig in den Kölner Brauhäusern gerne gegessen. Wegen seines hohen Gehaltes an gesunden Omega-3-Fettsäuren sollte der Hering regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.
Besonders nach Karneval, am Aschermittwoch, gilt salziger Hering als „Heilmittel“ gegen Kopfschmerzen und andere alkoholbedingte Wehwehchen. So mancher Jeck isst das leckere Gericht sogar vor dem Kölschgenuss: das soll vorbeugen!
Da es für den Heringsstipp nur wenige Zutaten benötigt, war er auch in den 30er Jahren ein beliebtes Gericht in den Kölner Küchen. Am Mittwoch, 23. Februar, bieten wir euch den Heringsstipp in unseren Mensen als unser Jubiläumsgericht an, passenderweise direkt vor Weiberfastnacht, und wenn es euch geschmeckt hat, findet ihr hier unser Rezept und könnt es am Aschermittwoch gleich nochmal selbst zubereiten!
In diesem Sinne: Guten Appetit!
Zutaten für 4 Personen:
- 150 g rote Zwiebeln
- 120 g Gewürzgurken
- 250 g Heringsfilets – sauer eingelegt
- 1 Apfel
- 1/2 Bund Dill
- 150 g Crème fraîche
- 150 g Naturjoghurt
- Meerrettich, Senf, Salz, Pfeffer, Zucker
Zubereitung
Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Gurken abtropfen lassen und in feine Scheiben schneiden. Die abgetropften Heringsfilets in etwa 2 cm breite Stücke schneiden.
Apfel waschen, vierteln, entkernen und in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden.
Den Dill waschen, trocken schütteln und klein hacken.
Die Crème fraîche mit dem Joghurt, etwas Meerrettich und Senf nach Geschmack verrühren. Alles mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker würzen. Die Sauce mit den Zwiebeln, Gurken, Hering, Apfel und Dill vermischen.
Den Heringsstipp vor dem Servieren mindestens 1 Stunde durchziehen lassen.
Dazu schmecken Pellkartoffeln, kleine Drillinge, Bratkartoffeln oder Schwarzbrot mit Butter.
Autorin: Ruth Arndt-Hoerder
Foodpräsentation & Fotografin: Ruth Arndt-Hoerder
